Noch nie war das Interessen an insektenfreundlichen Pflanzen so groß wie im Moment. Viele, die in unsere Gärtnerei kommen, fragen gezielt danach und wollen ihre Gärten umgestalten. Da bieten gerade Stauden tolle Möglichkeiten! Denn vor allem sie sind oft exzellente Bienenweiden! Viele von ihnen blühen im Sommer, wenn die meisten Sträucher und Bäume schon verblüht sind und füllen so die Lücke im Nahrungsangebot für Insekten. Außerdem sind viele Insekten oft sehr speziell und fliegen z. B nur Korbblütler an. Und viele Stauden sind Korbblütler. Die große Familie der Korbblütler lockt übrigens die meisten Wildbienenarten in deinen Garten. Aber auch Schmetterlinge, Hummeln und Käfer freuen sich über ein buntes, vielfältiges Blütenmeer in deinem Garten!
Heute möchte ich dir einige Stauden vorstellen, die Pollen und Nektar für Insekten bieten und so zum Erhalt dieser beitragen:
Eine Lieblingspflanze von 13 Schmetterlingsarten, Käfern und Faltern ist die Margerite (Leucanthemum vulgare). Ihre Pollen werden von über 20 (!) Wildbienenarten gesammelt und ihre Blätter dienen als Nahrung für die Raupen des Bläulings.
Die Wiesenmargerite ist im Grunde eine sehr anspruchslose Staude und doch haben viele Schwierigkeiten, sie im Garten anzusiedeln . Meist ist der Boden zu schwer und/oder nährstoffreich und deshalb verschwinden die Pflanzen dann wieder. Um den Margeriten den Einzug in deinen Garten zu erleichtern, kannst du den Boden „abmagern“ und durchlässig machen, indem du groben Sand dazu mischst. Es ist sehr wichtig, deine jungen Margeritenpflänzchen vor Schnecken zu schützen!
Mit nährstoffreichen Böden kommt die „Gartenmargerite“(Leucanthemum maximum) besser zurecht als ihre wilde Schwester.
Sie hat dekorative große, weiße Scheibenblüten und ist ebenfalls insektenfreundlich.
Der hübsche Natternkopf (Echium vulgare) mit seinen leuchtend blauen Blüten lockt die Wildbiene des Jahres 2024 in deinen Garten: die Blau-Schwarze Holzbiene! Sie ist unsere größte heimische Wildbiene und schimmert auffällig metallisch blau. Wie ihr Name schon vermuten lässt, ist sie auf Totholz in unseren Gärten angewiesen, um ihre Nistzellen anlegen zu können.
Aber auch Schmetterlinge werden von den leuchtend blauen Blüten des Natternkopfes angezogen und finden hier reichlich Nahrung! Der zweijährige Natternkopf ist eine dekorative und pflegeleichte Staude, die sich einen sonnigen und mageren Standort wünscht. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, sät er sich gerne wieder aus.
Auch Disteln sind ganz wichtige Nahrungspflanzen für unsere Insekten. Klar – Disteln, wie die Kratzdisteln wollen die wenigsten im Garten. Sie bilden viele Samen, verbreiten sich stark und können dadurch schnell lästig werden. Aber es gibt auch Disteln mit hohem Zierwert, die du problemlos in dein Staudenbeet pflanzen kannst.
Eine sehr unproblematische und trotzdem robuste Distel ist die Kugeldistel (Echinopsis). Sie besticht mit ihren silbrigen blauen oder auch weißen Kugelblüten! Die Kugeldistel liebt sonnige und trockene Plätze und ist auch im Winter eine Zierde. Außerdem sind ihre Samenstände im Winter eine Nahrungsquelle für Vögel.
Eine sehr ungewöhnliche und bizarr erscheinende Distel ist auch das Mannstreu (Eryngium). Ihre Blüten werden gerne von Schmetterlingen besucht. Das Mannstreu braucht sonnige und trockene Plätze. Staunässe wird von diesen Stauden nicht toleriert.
Im Moment blühen die Nachtviolen ( Hesperis matronalis) bei uns im Garten. Ihre lila und weißen Blüten duften abends wunderbar! Ihr betörender Veilchenduft lockt nicht nur menschliche Nasen an, sondern auch Nachtfalter. Aber auch tagsüber tummeln sich allerlei Insekten auf den Blüten.
Die Nachtviole blüht von Mai bis Juni und gedeiht im Halbschatten.
Wenn du Ideen und Anregungen für deinen naturnahen Garten brauchst, schreib mir gerne eine Nachricht!
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