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Spätfrost - Schütze deine Pflanzen!




Langsam sinkende Temperaturen sind für unsere Pflanzen ideal, um ihren Stoffwechsel umzustellen und so gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Probleme gibt es allerdings dann, wenn der Winter Pause macht, wenn es mehrere Tage, oder wie sehr oft, es gegen Ende des Winters länger wärmer wird. Und plötzlich kommen dann die eisigen Temperaturen wieder zurück. Hier entstehen dann oft die gefürchteten Frostschäden, da die Pflanzen auf Frühling und Wärme eingestellt sind und ihren Frostschutz verloren haben.






Ihren Frostschutz stellen unsere Pflanzen übrigens selber her. Im Laufe der Evolution haben sie Methoden entwickelt, die sie vor dem Erfrieren schützen. Sie können quasi ihr eigenes Frostschutzmittel kreiren, indem sie z.B. verschiedene Zucker- und Alkoholverbindungen herstellen. Eine andere geniale Methode der Pflanzen ist es, vereinfacht gesagt, ihrem Zellsaft Wasser zu entziehen, um zu verhindern, dass sich gefährliche Eiskristalle bilden und so ihre Zellen zerstören.


Frostschäden in unseren Gärten haben viele Gesichter: Die Rinde platzt auf, Sträucher oder Bäume treiben erst aus, um dann plötzlich scheinbar zu „vertrocknen“, Stauden, deren Wurzeln verfaulen…


Um das zu verhindern, will ich dir einige Tipps geben, um deine Pflanzen vor Spätfrösten und schwankenden Temperaturen zu schützen.


Ein guter Schutz für empfindliche Pflanzen, wie Stammrosen, Rosmarin, Feigen, aber auch Jungpflanzen ist ein Frostschutzvlies aus Schafwolle, Jute oder Kokos. Solche natürlichen Materialien sind atmungsaktiv und verhindern, dass sich Fäulnisbakterien ansiedeln können. Gerade wenn es nach warmen Tagen noch einmal sehr kalt werden soll, rate ich dir, deine Pflanzen damit einzupacken. Auch dann, wenn sich schon die ersten Blätter zeigen und ein Kälteeinbruch sich ankündigt!


Eigentlich frostharte Pflanzen können, wenn sie im Kübel gezogen werden, in kalten Frostnächten Schaden nehmen. Sie haben keine Erde als Wärmepuffer zur Verfügung, außerdem stresst es ihre Wurzeln durch den Wechsel von Auftauen und Einfrieren des Topfes zusätzlich. Auch hier kannst du den Topf mit Vlies einwickeln oder die Pflanzen, wenn du magst, eingraben. Eine dritte Option ist es, deine Topfpflanzen an eine geschützte Hausmauer zu stellen oder vorübergehend in eine kalte Garage.


Schütze empfindliche Stauden, sobald sie die ersten Blätter zeigen, mit einem Vlies vor Kahlfrösten.

Von einem Kahlfrost sprechen wir, wenn eine schützende Schneedecke fehlt und zugleich tiefe Temperaturen herrschen. Kahlfrost kann große Schäden an unseren Pflanzen anrichten.

Besonders Steingartenstauden, aber auch immergrüne Stauden, wie z.B. Sonnenröschen sind hiervon oft sehr betroffen.


Kalte, trockene Ostwinde können immergrüne Stauden, Sträucher und Bäume stark austrocknen, ebenso wie lange Trockenperioden im Winter mit viel Sonnenschein. Immergrüne Pflanzen, wie Rosmarin, Kirschlorbeer usw. verdunsten im Winter Wasser und können es aus einem gefrorenem Boden sehr schwer wieder aufnehmen. Um dem vorzubeugen, kannst du diese Pflanzen an frostfreien Tagen gießen, vor allem wenn sie der Wintersonne ausgesetzt sind. Diese Wassergaben sind auch bei allen Bäumen und Sträuchern wichtig, die du noch im Herbst gepflanzt hast.




Manche Pflanzen, wie der Walnussbaum sind besonders spätfrostgefährdet. Die Schäden sind meist sehr groß, wenn der Kälteeinbruch nach einem milden Winter erfolgt. Junge Bäume können absterben und bei alten Bäumen wird oftmals die Blüte zerstört. Ein Freund stellte, nachdem eine Frostnacht angesagt wurde, Feuerkörbe unter seinem Walnussbaum auf und hielt die ganze lange kalte Nacht Wache. Genutzt hatte es ihm leider nichts - seine Ernte war in diesem Jahr ein Komplettausfall. Unser Walnussbaum hatte im selben Jahr viele Nüsse, obwohl uns nur einige Kilometer trennten. Der Grund dafür war wohl, dass unser Baum einen geschützten Platz zwischen einer Hecke und dem Haus hatte und nicht freistehend neben einem Feld stand.

Um Spätforstschäden bei Walnussbäumen vorzubeugen, ist es gut, beim Kauf auf spätblühende Sorten zu achten. Auch der Standort sollte bei empfindlichen Bäumen wie Walnüssen, Magnolien, Amber- und Tulpenbäumen geschützt sein.




Tulpenbaum

Wenn du trotzdem im Frühling Frostschäden an deinen Pflanzen entdeckst, ist es wichtig, sie zu entfernen. Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Baum oder Strauch erfroren ist, oder einfach nur etwas später austreibt, kannst du vorsichtig ein Stück Rinde abkratzen. Ist es darunter grün, musst du dir keine Sorgen machen.

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